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I hab Euch vrsproche, us dr Ferie ä Briäfli z'schriewe. Immer schun hab i welle, awer
bim welle isch's bliewe, wia so viel uff dr Welt; z'Freiburg welle sie sogar ä Regierung bilde!
Dr Geischt isch meischtens willig, awer nor hets es. Diä Affehitz macht eine ganz lummerig. Ins Offeburger Bad kannsch nimmi, wills vorsorglig gschlosse isch, un in dr Schwarzwald zu em Beerelese getraut mr sich nit recht, will mr Angscht het, sie were einem uff em Heimweg abgnumme vun moderne Schnapphähn, wiä kürzlig in Bühl und in Steinbach. So hockt mr halt um dr Tisch rum, liest s'Neuscht in dr Zittung und verzelhlt vun dem un sellem, jomert über d'Summerfrischi wo kaini isch, will mr üwerall hin z'erscht d'Freßware mitbringe und statt in're Bettlad uff em Haistock penne mueß wiä ä Schierebirzler. Deß isch moderner Fremdeverkehr. Oh, wenn i drandenk, wie's vor Zitte gsi isch: In jedre Stadt ä stattigli Zahl Hoteler un in jedem Schwarzwalddorf ländligi netti Erholungs-Wirtshieser. S'ganz Ländli het vum Fremdenverkehr glebt! I bin grad froh, wenn i wider drheim bin un i frai mi hit schun uff d'festdäglig Johrhundertfeier im September. Hoffentlig git's bi dr Inweihung vom Okendenkmol in Offenburg Würscht un Wecke für d'Burscht, ä Liter Andreswin für d'Alti un großi Freibankportione zue' me Festwickel. S'letschtere isch bestimmt anz'nemme, wenn vun jetzt an im Schlachthuus, noch em Grundsatz vum gliche Recht für Alli, vrdeilt wird. Eins will mr awer nit ganz nah: daß dr Oken, wo so lang schun im ä Schöpli rumleit, an so ä hungrigs Eck gstellt were soll, wo jeder Hund `ne fixiere kann. Wenn deß unser großer demokratischer Landsmann selig wisse dät, dät er sich uff sinem Poschtament rumdrille un statt uff Bohlsbach gege Zürich luege un sage: "El em a Quadrat!" Er het nämlig ä guet gwetzti mittelbadischi Zung ghet. Z'Offeburg git's noch anderi, netteri Plätzli als sell kropfig Dreieckli an dr Gaswerkstrooß, wo dr Oken Gfahr laufe duet, daß ihm s'industriebähnli aller Dreck un Rueß in's G'sicht blost un us em wiße Bohlsbächer ä Kohlebrenner macht. Er isch an sinem Platz gwöhnt gsi, daß d'Duwe sini netti Locke uff sinem Wuschelkopf alle Dag mit Pomad ingsalbt hen, manchmol so arg, daß ihm d'Augedeckel zuebäppt gsi sin. Wiä wär's denn, wenn mr ne ins Pfählers Anlag, gegenüwer vum Bahnhof, am ä heimelige Plätzli uffstelle dät? Dr Platz an dr Hauptstrooß isch für ä Ehrung viel würdiger. Villicht loßt sich sogar mit Hilf vun Oken-verehrer widder ä Springbrunne herstelle, an dene Offeburg jo nit üwerrich isch. Dann wär noch ä anderer, traulicher Winkel z'finde: Bi dr protestantische Kirch, entweder in dr Okenstrooß oder wis-a-wie vom Unionhotel. Villicht üwerlege sich d'Offeburger Stadtvätter un -Müeder, ob mr so ä Lösung nit als besser wähle kinnt. So langsam pack i miner Prägel z'samme un rüscht mi für d'Abfahrt. I hab beantragt, daß i ä Interzonenpas bikumme due, denn es kinnt jo licht möglig si, daß i ämol ä Bezugsschin für ebbis vrwisch, wo mr in Belzbummere, in dr englische oder russische Zon hole mueß. Vor kurzem isch mr's nämlig bassiert, daß i wege ä paar Nägel uff Hasle ins Kinzigtal hab fahre müesse, un d'Owerkircher hen ihre Nägel z'Offeburg abhole mien. Wege're elektrische Birn hab i müesse mit minem Berechtigungschin ins Zell dappe, will's in Offeburg kaini Fachgschäfter git. Wiä i mi uffs Heimkumme fraie du, kann i Euch gar nit sage. S'het mr ebber unter dem Siegel dr Vrschwiegenheit verroote, daß mr in Zuekunft nimmi wege Linse un Bohne vor dr Läde anstehn mueß: d'Linse kumme angfloge un d'Bohne angrasselt, kraft ihrer inwendiege lewendige Käfer-Motoröle. Un d'Obstzuedeilunge gits vun jetz an schun am Fritig, nit erscht am Samstag Obend am achti, daß d'Huusfraue au ämol Fierowe un ä freier Sunntig hen. Im Schnogeloch wartet mit Spannung D'alt Flamm | |||
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